Mobilität 1 in Ayr


Windenergie - ein wichtiges Standbein erneuerbarer Energien - Tag 1


Am Vormittag des ersten Tages verschafften wir uns in Form verschiedener multilingualer Vorträge der Teilnehmer einen Überblick über die vielen unterschiedlichen Formen erneuerbarer Energie. Die Besonderheit bei der anschließenden Vorstellung der Präsentationen war, dass die Teilnehmer nicht in ihrer Muttersprache vortragen durften.

Das zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Workshop. Am Nachmittag hatten wir direkt die Möglichkeit, eine dieser Energiequellen näher kennenzulernen: Der Besuch der Whitelee Windfarm stand auf dem Programm.

Die Whitelee Windfarm ist einer der gr?ßten Windparks in Europa. Nur 20 Minuten von Glasgow entfernt, umfasst sie ein Gebiet von 25 km2. In diesem Gebiet stehen 215 Windturbinen, die zusammen bis zu 539 MW Leistung produzieren k?nnen. Das ist genug Energie um 300.000 Haushalte zu versorgen - ganz ohne Emissionen! Aber ist Windenergie wirklich eine profitable erneuerbare Energie für die Zukunft? In einigen Regionen der Erde, wie z.B. Schottland, ist die Windkraft eine gute Möglichkeit Energie zu gewinnen, da der Wind fast ständig zur Verfügung steht. Aber was geschieht, wenn z. B. in Deutschland der Wind nicht weht, denn bei zu wenig oder zu viel Wind k?nnen die Generatoren nicht arbeiten. Ohne ausgereifte Speicher, die die Energie zum gebrauchten Zeitpunkt bereitstellen könnten, kann man sich also nicht allein auf Windkraft beschränken.

Wasserkraft- eine lohnende grüne Energie? - Tag 2


Am Dienstag, den 25. September 2012 besichtigten wir gemeinsam das Cruachan Wasser- Kraftwerk in Argyll and Bute, in den Highlands. Das eigentliche Kraftwerk befindet sich mitten in einem Berg, wofür über 220.000 Kubikmeter an Gestein abgetragen wurde. Vier Generatoren erzeugen elektrrische Energie, wenn Wasser aus einem h?her liegenden Reservoir in den niedriger liegenden Lake Aw flie?t. Diese Turbinen, die in zwei Minuten die volle Kapazität von 440 MW erzeugen können, durften wir uns aus nächster Nähe anschauen. So kann zu Spitzenlastzeiten kurzfristig elektrische Energie in das Netz eingespeist werden. Nachts, wenn der Strom günstig is, wird Wasser mit elektrischen Pumpen wieder in das Reservoir hochgepumpt. Aber es blieben Zweifel - ist diese Energieproduktion wirklich so umweltfreundlich wie sie sich gibt? Nein, zwar produziert das Kraftwerk Strom ohne CO2- Emissionen, allerdings verbraucht es mehr Strom (von fossilen Kraftwerken), um das Wasser vom Lake Aw zurück ins Reservoir zu pumpen. Dies lohnt sich wirtschaftlich, da der Strom Nachts billig zu kaufen ist, tagsüber aber teuer verkauft werden kann. Zurück in der Wellington School erwartete uns ein Vortrag der ehemaligen Wellington- Schülerin Carol Goodall. Sie berichtete über ein Projekt der norwegischen Firma Hammerfest Strøm, in dem die Gezeitenkraft ausgenutzt werden soll. Die Idee ist es, Turbinen auf dem Meerboden zu errichten, die von Ebbe und Flut angetrieben werden.



Kohlekraft- ein Artifakt aus längst vergessener Zeit? - Tag 3


Am 26.09.2012, dem dritten Tag unseres Comenius-Workshops in Ayr wollten wir uns na ?her mit dem Thema Kohlekraft beschäftigen. Dafür besichtigten wir in zwei verschiedenen Gruppen das Kohle-Kraftwerk Longannet. Während eine Gruppe das kleine Dorf Culross erkundete, hatte die andere Gruppe eine Führung durch das Kraftwerk inklusive einer Ausstellung, in der es noch mehr Informationen über die Arbeitsweise und Ähnliches gab. Mit einer Energieproduktion von jährlich 2400 MW hat das Kraftwerk einen gro?en Anteil am schottischen Energiemarkt, aber ist das noch zeitgemäß? Wir glauben nicht, denn mit dem enorm hohen CO2- Ausstoß belastet Kohlekraft Umwelt und Klima in erheblichem Maße.

Natürlich versucht das Kraftwerk diese negativen Seiten zu verdecken: so berichtet es von hohen Standards und Kooperationen mit verschiedensten Umweltbehörden, trotzdem sind die negativen Auswirkungen nicht von der Hand zu weisen.
Letztendlich einigten wir uns darauf, dass man sich gerade in Ländern wie Schottland, in denen es zahlreiche Ressourcen für erneuerbare Energien, zum Beispiel Wind- und Gezeitenkraft gibt, auf alternative Wege zur Energiegewinnung konzentrieren sollte. Nach diesem interessanten Ausflug trafen wir uns erneut in der Wellington School und feierten einen Ceilidh, ein traditionelles schottisches Fest, mit alten Volkstänzen und Dudelsack- Musik.


Solar- und Windenergie- unsere Zukunft - Tag 4?



Am letzten Tag vor unserer Abreise beschäftigten wir uns erneut mit dem Thema, wie unsere "Energiezukunft" aussehen könnte. So machten wir einige Experimente, wie und wann Solar- und Windenergie nutzbar sind. Zum Beispiel haben wir mit Solarzellen experimentiert und geprüft, wann diese am effizientesten arbeiten. Zur Gezeitenenergie wurden wir etwas praktischer und bauten in mehreren Gruppen ein eigenes Gezeitenkraftwerk, das wir noch am selben Tag in der irischen See testeten.

Unser Fazit war, dass man sich nicht auf eine Energiequelle konzentrieren sollte, da benötigte Energieressourcen nicht ständig vorhanden sind und man so eine Mischung aus den verschiedenen Energiequellen anstreben sollte. Dies sollte auch länderspezifisch geschehen, da zum Beispiel Wind und Gezeiten nicht überall gleichmä?ig verteilt sind. Den letzten Abend verbrachten wir dann gemeinsam mit unseren Gastfamilien/ Austauschschülern mit verschiedensten Aktivitäten, z. B. Packen.


Fazit eines spannenden Workshops - Tag 5



Nach vielen spannenden Experimenten und interessanten Ausflügen trafen wir uns ein letztes Mal in der Wellington School, um uns noch einmal über das Erlebte auszutauschen und neue Ideen für den nächsten Workshop in Dortmund zu entwickeln. Zum Abschluss überreichte uns Mr. Parlour, der Direktor der Wellington School, ein Teilnahmezertifikat für das Comenius-Projekt in Ayr. Danach folgte der traurige Abschied, allerdings sah man sich ja schon wenig später beim nächsten Comenius-Workshop in Dortmund wieder.